Jörg Noller

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  • als Antwort auf: Verhältnis von Körper und Seele #805

    Jörg Noller
    Keymaster

    Vielen Dank für Ihre Fragen und Problempunkte. Eine zentrale Stelle dazu findet sich in der „Metaphysik“, Buch 7 (Zeta), das von der „Wesenheit“ (ousía) handelt:

    Wesenheit wird, wenn nicht in mehr, doch in vier Hauptbedeutungen gebraucht. Denn das Wesenswas und das Allgemeine und das Geschlecht wird für die Wesenheit eines jeden gehalten, und dazu viertens das Substrat. Substrat aber ist dasjenige, von dem das übrige ausgesagt wird, ohne daß es selbst wieder von einem anderen ausgesagt würde. Darum müssen wir zuerst über dieses |
    [1029a] Bestimmungen treffen, da das erste Substrat am mei|sten [141] Wesenheit zu sein scheint. Als Substrat nun wird in gewisser Weise die Materie bezeichnet, in anderer Weise die Form, und drittens das aus beiden Hervorgehende. Ich verstehe aber unter Materie z.B. das Erz, unter Form die Gestalt seines Bildes, unter dem aus beiden Hervorgehenden die Bildsäule als konkretes Ganzes. Wenn nun die Form früher und mehr seiend ist als die Materie, so muß sie auch aus demselben Grunde früher sein als das aus beiden Hervorgehende.

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